Die fünf stachligen WaltonsWie ein Mensch für fünf Igelkinder zur Ersatzmutter wurde
Der Reutlinger Eberhard Luik hat seit ein paar Wochen stachlige Mitbewohner. Er teilt sich sein Zuhause mit fünf kleinen Igeln, um die er sich kümmert. Benannt hat er sie nach den Kindern der 80er-Jahre TV-Serie "Die Waltons": Jason, John-Boy, Mary-Ellen, Jim-Bob und Elizabeth.
Jason ist so zahm, dass er sich problemlos anfassen und sogar streicheln lässt. Dabei muss man allerdings vorsichtig sein - die Stacheln!
In letzter Sekunde
Border Collie Flash, der Hund eines Mitarbeiters von Luiks Firma, fand die fünf Igelchen auf einem Streifzug durch den Garten des Hauses. Die Geschwister hatten auf der Suche nach Nahrung ihren Bau verlassen, da ihre Mutter gestorben war. Der Letzte war schon zu schwach um ihnen zu folgen. Als Flash ihn gefunden hatte, fuhren Luik und sein Partner sofort zu einer Igelauffangstation. Von der Pflegerin dort erfuhren sie, dass er wohl keinen weiteren Tag überlebt hätte.
Mit viel Aufwand päppelten Luik und sein Partner die Geschwister auf. Für den Anfang ist Rührei eine geeignete Speise, wie Luik im Internet herausfand.
So legten sie eine rapide Gewichtszunahme hin. Der kleinste Igel wog zu Beginn gerade mal 70 Gramm. Nach vier Wochen das Zehnfache.
Unter den Geschwistern ist ein Albino, was auch unter Igeln sehr selten ist: Als sie gefunden wurde, war Elizabeth schon von Maden befallen.
Außerdem hatten alle Igel einen Pilz, der behandelt werden muss. Elizabeth lässt die Prozedur sogar mit etwas Genuss über sich ergehen. Wie ihr Bruder Jason ist sie sehr zutraulich.
Die Kinder werden erwachsen
Mit den anderen drei haben sich die zahmen Geschwister aber verkracht. "Igel sind Einzelgänger", weiß Luik. Allmählich werden sie erwachsen.
Deswegen gibt es jetzt zwei separate WG's in der Toilette und der Abstellkammer.
Im Garten hat Luik ihnen außerdem ein großes Gehege gebaut. Dort dürfen die Igel allerdings erst einziehen, wenn sie gesund und stark genug sind. Bei den derzeitigen Temperaturen würden sie nämlich in den Winterschlaf fallen.
Im Garten hat Luik ihnen außerdem ein großes Gehege gebaut. Dort dürfen die Igel allerdings erst einziehen, wenn sie gesund und stark genug sind. Bei den derzeitigen Temperaturen würden sie nämlich in den Winterschlaf fallen.
Neben Fressen und Pflege steht bis dahin nur noch eins an:
Kuscheln!
Kuscheln!
Text: Peter Strigl
Bilder: Eberhard Luik / Peter Strigl
Videos: Eberhard Luik / Peter Strigl
Copyright: Schwäbisches Tagblatt GmbH
Zum Tagblatt-Artikel
Elisabeth, die Albino-Zicke, und ihre Geschwister
Bilder: Eberhard Luik / Peter Strigl
Videos: Eberhard Luik / Peter Strigl
Copyright: Schwäbisches Tagblatt GmbH
Zum Tagblatt-Artikel
Elisabeth, die Albino-Zicke, und ihre Geschwister
Scrollen, um weiterzulesen
Wischen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden